Revolution Disco
Zum zehnjährigen Jubiläum der Russendisko wird getanzt! Mit den sorgfältig ausgewählten Liedern des Samplers “Revolution Disco”.
Zehn Jahre nach ihrer ersten Veranstaltung im Berliner Kaffee Burger in Berlin-Mitte wholesale jerseys sieht die Arbeitsteilung der beiden Ex-Sowjets Soccer Wladimir Kaminer und Yuriy Gurzhy so aus: Kaminer fährt zu Lesungen quer durch die Republik, um sein neues Buch “Die kaukasische Schwiegermutter” vorzustellen und legt immer noch einmal im Monat Platten auf. Für das Leben unter der cheap nba jerseys Discokugel ist aber mehr und mehr Yuriy Gurzhy zuständig. Zum Glück hat der “Rotfront”-Kopf Khan’s die musikalische Ausrichtung jetzt von den Balalaika-Beats hin zu revolutionären Klängen aus aller Welt erweitert. Gurhzy: “Inzwischen bedeuten janakeeya mir die Grenzen Ost-, cheap nfl jerseys Westeuropa oder Lateinamerika überhaupt nichts mehr!”.
20 Jahre nach der Maueröffnung muß Gurzhy seine musikalische Sozialisation im Sozialismus häufig der jüngeren Generation erklären. Es ist einerseits eine Tatsache, daß die Musik hinter dem eisernen Vorhang wie eine Diät wirkte – weil so wenig durchkam. “Mickey Mouse und Elvis kannten wir nicht, dafür den Lenin und ‘Die Singenden Gitarren’”, so Gurzhy. Andererseits hatte das Leben in der Ukraine aber auch Überraschungen zu bieten: kubanische Rhythmen zum Beispiel. Gurzhy schmunzelt: “Kuba war unser großer Freund wegen Kamerad Fidel Castro, deshalb wurde viel kubanische Musik gespielt”. Diese Latino-Musik sei ein Teil von ihm gewesen, erinnert sich Gurzhy. “Und als ich die Elemente daraus plötzlich hier in der Musik moderner Ska-, Reggae- und Punkbands wiederentdeckte, war ich begeistert!”.
Daraus läßt sich ein schöner roter Faden basteln, “Pesebre der sich durch die ganze CD “Revolution Disco” zieht. Oktoberrevolution goes Cumbia! Partisanen-Pop made in Italy! Protest-Punk zelebriert den Bruderkuß zwischen Russen und Türken! Und das alles ganz ohne Manu Chao. Ein Soundtrack also für die Gegner von Stuttgart 21 und der Rentenreformen in Frankreich? Man muß es globaler LDS, sehen: “Die Musikgeschichte ist eine Geschichte des Widerstandes gegen die CHEMNITZ Unterdrückung und die Sklaverei”, meint Wladimir Kaminer. “Nirgendwo singt man aus Freude am Leben, nur im deutschen Musikantenstadel vielleicht, wenn die Bürger zu viel Bier getrunken haben”. Die beste Musik aber entstehe aus der Not, sie fordere die Menschen zum Protest auf, bringe sie auf die Straße. “Jede Band kennt die Probleme in ihrem eigenen Land und singt auch darüber”, ergänzt Yuriy Gurzhy.
So sehen Vavamuffin aus Polen die Wahrhaftigkeit beim Volk, nicht bei der Polizei. Babylon Cirkus aus Lyon und Les Motivés aus Toulouse reihen sich ein cheap jerseys in den aktuellen Protestzug gegen die Politik Nikolas Sarkozys und die Abschiebung der Roma aus Frankreich und skandieren: “Push! Push! Dances Of Resistance”. In Moldawien und Weißrussland wird der allgegenwärtigen Korruption der Kampf angesagt: Zdob si Dzub haben sich dafür mit Serghei Mihalok zusammengetan, dem Sänger der Band Lyapsis NFL Trubeckoy aus Minsk. “Leidenschaft, Romantik, Idealismus und der unerschütterliche Glaube, dass ein Song das Leben der Menschen verändern kann – das motiviert die Musiker, egal woher sie kommen und welche Lieder sie in ihrer Kita gesungen haben!”, lautet das Credo von cheap jerseys free shipping Gurzhy.
Schon als 14jähriger Teenager hörte er im italienischen Radio eine der unzähligen Versionen des Partisanenlieds “Bella Ciao”. Und war absolut verblüfft, wholesale mlb jerseys denn als <a href="http://www indian viagra canada.cincinnatibengalsjerseyspop.com”>wholesale nba jerseys Kind war er er noch überzeugt, dies sei ein sowjetisches Lied. Es ist auch ein Verdienst dieses Samplers, herausragenden Songs wie diesem vielleicht bekanntesten Revolutionslied aller Zeiten ein frisches Denkmal zu setzen. Und ein Stück Aufklärungsarbeit zu leisten. Das Lied stammt ursprünglich aus dem t?n Jahr 1906 und prangerte die Arbeitsbedingungen von Reispflückerinnen in der sengenden Sonne an. Später wurde “Bella Ciao” die Hymne der Widerstandsbewegung gegen den Faschismus. Die Modena City Ramblers sind für das jüngste Update zuständig. Ähnlich monumental sind zwei andere Songs: Einmal “The Guns of Brixton”, in dem es um die Straßenkämpfe in London Anfang der achtziger Jahre geht. The Clash lieferten damit ihr Meisterwerk ab und wurden von Dutzenden anderer Musiker und Bands gecovert, so auch vom Italiener Ottavo Padiglione – und das in ganz ungewöhnlichem Stil. Der zweite Meilenstein ist die “Internationale”, in vielen Ländern als Hymne verehrt – gleich neben der eigenen Landeshymne. Der Franzose Eugène Pottier hatte den Text verfaßt, in dem es wholesale nba jerseys einst um die gewaltsame Niederschlagung der Pariser Kommune ging. Der ehemalige Sänger der Londoner Band Oi Va Voi, Around. Lemez Lovas, fügt der langen Geschichte des Songs jetzt noch ein ganz neues Kapitel an: er forscht mit seiner neuen Formation Yiddish Twist Orchestra im musikalischen Nachlaß von Willie Bergmann, einem britischen Komponisten mit jüdischer Abstammung. “Bergmann hat mit seiner Band in den 50er Jahren jiddische Klassiker in Twist-Arrangements gepackt und sozusagen yiddifiziert”, lacht Yuriy Gurzhy. Darunter eben auch das Lied mit der Textzeile “Völker Break hört die Signale, auf zum letzten Gefecht, die Internationale erkämpft das Menschenrecht”. Der deutsche Text von Emil Luckhardt ist genau 100 Jahre alt. “Diese Version finde ich frisch!”, sagt Yuriy Gurzhy. Und freut sich schon auf seinen nächsten Einsatz als DJ in der Russendisko. Dann spielt er garantiert auch ein weiteres Stück aus jener Zeit: den “Arbeitslosen Marsch” in der Version der italienienischen Punkband “Banda Bassotti”.
Autor: Stefan Müller